Employer Branding – Ihre Firma als begehrte Marke

“Du bist ja echt ’ne Marke!“ – Diesen Spruch hat jeder schon einmal gehört. Er besagt, dass etwas bemerkenswert ist oder ein Alleinstellungsmerkmal hat: Wie ein bekanntes Markenprodukt. Employer Branding bedeutet, das Unternehmen positiv von der Konkurrenz abzugrenzen, indem Sie eine Marke kreieren, mit der Sie sowohl Ihren Kunden als  auch Arbeitnehmern und Bewerbern eindrucksvoll und einzigartig aufgestellt begegnen.

Die Arbeitgebermarke

Kennen Sie die Geschichten um Google, Apple und weitere Firmen aus dem Silicon Valley? Sie haben den Ruf, sich besonders intensiv um ihre Mitarbeiter zu kümmern. Die Unternehmen begannen erstmals mit flexiblen Arbeitszeiten oder hauseigenen Fitness-Areas und Freizeitbereichen. Maximale Work-Life-Integration  und Freizeitausgleich direkt schon im Betrieb: So etwas kann ein Grund sein, weshalb ein Mitarbeiter zu Ihnen kommt.

Keine Angst, Sie müssen nicht gleich ein Bällebad oder eine Sauna für Ihre Mitarbeiter errichten. Es gibt zahlreiche andere Maßnahmen des Employer Branding, die die begehrten Fachkräfte dazu bewegen können, sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren zu können. Die jüngere Generation schreibt der Familienfreundlichkeit eines Unternehmens höchste Priorität zu. Heute brauchen Fach- und Führungskräfte auch einen Sinn in dem, was sie tun.

Machen Sie deutlich, welche Rolle jeder einzelne Mitarbeiter spielt und welchen Beitrag er im Betrieb leistet. Kommunizieren Sie dies nicht nur nach außen, sondern ebenfalls nach innen.

So etablieren Sie Ihr Employer Branding

Wenn sich Ihr Unternehmen durch ein bestimmtes Merkmal oder gleich mehrere positiv von der Konkurrenz abhebt, haben Sie einen Vorteil gegenüber der Mitbewerber. Bilden Sie Alleinstellungsmerkmale aus, die Ihre Firma für mögliche Bewerber attraktiv machen.

Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihr Employer Branding aufbauen:

• Ausgeglichene, familienfreundliche Work-Life-Balance, besser noch: Work-Life-Integration, z.B. durch flexible Arbeitszeiten oder Zusammenarbeit mit Kitas
• Fortbildungsmaßnahmen und Karrierechancen: Bieten Sie langfristige Perspektiven, zeigen Sie sich am persönlichen Wachstum des Arbeitnehmers interessiert
• Kommunikation und Verantwortung: Flache Hierarchien bieten dem Angestellten die Möglichkeit, sich stärker mit dem Unternehmen zu identifizieren
• Betriebliche Gesundheitsförderung: Sportangebote,  Gutschriften für das Fitnesscenter, Ergonomie-Beratung am Arbeitsplatz
• Vergünstigungen für private Aktivitäten/Einkäufe sowie interessante Vergütungsprogramme wie Gewinnbeteiligungen oder Provisionen
• Gute und sichere Arbeitsbedingungen und eine entsprechende Arbeitsplatzgestaltung

Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mit ein

Speziell auch für kleine und mittelständische Betriebe kann es von Vorteil sein, den Mitarbeiter in den Aufbau der Arbeitgebermarke mit einzubeziehen. Flache Hierarchien, ein ausgeprägter Teamgeist sowie schnelle und kurze Wege zum Chef gehören dazu.

Fragen Sie Ihre Angestellten nach ihrer Meinung.

Allein durch Nachfragen sorgen Sie für eine stärkere Identifikation mit Ihrem Unternehmen. Wenn sich der Mitarbeiter nicht als „kleines Rad im großen Getriebe“ fühlt, sondern das Gefühl hat, ernst genommen und gesehen zu werden, steigt automatisch die Leistungs- und Einsatzbereitschaft. Und das ist lediglich der erste Schritt.

Mitarbeiterumfragen helfen Ihnen dabei, herauszufinden, welche Stärken Ihr Unternehmen bereits besitzt, worauf Ihre Angestellten besonderen Wert legen und welche Richtung Sie einschlagen können, um Ihr Employer Branding einzigartig zu gestalten. Von anderen Betrieben setzen Sie sich ab, indem Sie einerseits hinhören, andererseits Neues ausprobieren.

Vor zwanzig Jahren noch hätte sich niemand Nackenmassagen, flexible Arbeitszeiten oder Freizeitbereiche vorstellen können, heute sind sie vor allem im Silicon Valley selbstverständlich. Was ist für Sie heute undenkbar? Welche Meilensteine können Sie heute setzen, die in zwanzig Jahren Ihr Unternehmen zu einer Referenz herausragenden Employer Brandings machen?

Etablieren Sie eine Firmenkultur, die es sich zur Aufgabe macht, jeden Einzelnen im Unternehmen wertzuschätzen. Employer Branding ist nicht nur ein Vorteil für den Arbeitnehmer, sondern vor allem auch für Sie und Ihr Unternehmen. Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, bleiben nicht nur länger im Betrieb, sie werden auch Freunden und Bekannten positiv von ihrem Arbeitsplatz berichten. Sie werden zu so genannten „Markenbotschaftern“, die Ihre Firma regional, aber auch überregional langfristig als guten Arbeitgeber bekannt machen. Bitte unterschätzen Sie den Effekt Ihrer hauseigenen Markenbotschafter nicht!

Tragen Sie Ihre Marke nach außen

Employer Branding muss echt sein und tatsächlich im Unternehmen stattfinden. Dennoch ist eine Arbeitgebermarke natürlich auch online gefragt: Präsentieren Sie Ihre Arbeitgebermarke auf der Firmenwebsite.

Ebenso denkbar ist ein Auftritt in den sozialen Netzwerken, die sich an Ihre Zielgruppen wenden. Lassen Sie auch hier Ihre Angestellten mitwirken: Nichts ist attraktiver für neue Bewerber als wahre Meinungen, Geschichten und die Gesichter derer, die gerne bei Ihnen arbeiten.

Das Employer Branding ist eine Strategie mit vielen Ansatzpunkten und Stellschrauben. Vor allem aber muss es in den Unternehmensalltag integriert werden, damit es langfristig Früchte trägt. Alle Maßnahmen verpuffen, wenn das Employer Branding in der Praxis aber nicht umgesetzt wird.

Als Betrieb müssen Sie „greifbar“ sein für Ihre Angestellten! Gelingt es Ihnen, ziehen Sie nicht nur mehr Fach- und Führungskräfte an, sondern vor allem die Richtigen: Jene, die sich bei Ihnen wohlfühlen und Ihr Unternehmen langfristig zum Wachsen bringen.