Das Thema Nachhaltigkeit ist aktuell stark im Fokus – meist in Bezug auf Ressourceneinsparung und Recycling. Doch gerade im Bereich Personalmanagement wäre es wichtig, Sustainability unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt näher zu betrachten. Wie kann HR dazu beitragen, dass sich das Unternehmen langfristig positiv entwickelt? Welche Aspekte müssen berücksichtigt werden, um trotz des Wandels am Arbeitsmarkt genug qualifizierte Mitarbeitende zu haben?
Durch den demografischen Wandel hat sich die Auswahl an Arbeitskräften kontinuierlich reduziert. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ersichtlich ist. Oft können für Nach- oder Neubesetzungen daher keine Kandidaten gefunden werden, die voll und ganz den Ansprüchen bezüglich Fach- und/oder Führungskenntnissen sowie praktischen und sozialen Fähigkeiten entsprechen. Um diese Vakanzen dennoch zeitnah zu besetzen, sind verstärkte Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung absolut notwendig. Gerade im Bereich Fachkenntnisse können – durch Schulungen oder Training-on-the-Job mit erfahrenen Kollegen – Lücken geschlossen werden. Auch an Führungsaufgaben können jüngere Kandidaten so professionell herangeführt werden.
Neue Arbeitnehmer, die willens sind sich zu entwickeln und sich ernsthaft für das Unternehmen interessieren, werden diese Angebote gerne annehmen und rasch zu wertvollen Teammitglieder heranwachsen. Wichtig ist jedoch, dass die persönliche Motivation sowie Werte und Ziele des potentiellen Mitarbeiters zum Arbeitgeber passen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, lohnt sich die Investition. Es ist häufig wirtschaftlich viel sinnvoller, einen B-Kandidaten zeitnah einzustellen und einzuarbeiten, anstatt die Stelle über Monate unbesetzt zu lassen. Dies erfordert natürlich ein Umdenken, eine langfristigere Planung im Recruiting sowie eine engere Verzahnung mit dem Bereich Personalentwicklung als bisher. Gerade bei altersbedingten Nach- oder organisatorisch notwendigen Neubesetzungen ist es möglich und sinnvoll, mit strategischer Personalpolitik das Unternehmen langfristig wirtschaftlich abzusichern.
Nicht nur neue Beschäftigte sollten bei diesem Thema im Fokus stehen, sondern auch die älteren Teammitglieder. Wer im Alter von 55+ noch die Möglichkeit erhält, sich fortzubilden und weiterzuentwickeln, empfindet dies meist als Wertschätzung und wird dem Betrieb eher die Treue halten als über einen vorgezogenen Ruhestand nachzudenken. Wichtig ist es hierzu die Wünsche und die aktuelle Lebenssituation zu kennen, um Angebote zu machen, die den Zielen und Potentialen des Mitarbeitenden sowie der Firma entsprechen. Gerade die Übernahme von Mentoring- oder Ausbildungsaufgaben ermöglichen langjährigen Teammitgliedern, ihre wertvollen Kenntnisse und Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben und so das Wissen für den Betrieb zu erhalten. Darüber hinaus tragen Angebote zur Gesundheitsprävention, wie beispielsweise ergonomische Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Sportmöglichkeiten oder Kooperationen mit Fitness-Studios, Burnout-Präventionsmaßnahmen sowie eine bessere Work-Live-Balance natürlich zur langfristigen physischen Leistungsfähigkeit der Menschen bei.
Ein weiterer Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit ist das Thema „Chancengleichheit und Diversität“. Hier lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die aktuelle Mitarbeiterstruktur und die bisherigen Entwicklungsmaßnahmen zu werfen. Wird eine Frau, die nach der Kindererziehungszeit zurückkehrt, tatsächlich gleichermaßen gefördert, wie der Kollege, der durchgehend gearbeitet hat? Haben auch Beschäftigte mit Migrationshintergrund und schwächeren Sprachkenntnissen Möglichkeiten aufzuholen und sich zu entwickeln? Welche Maßnahmen könnten die Chancengleichheit fördern?
Aus zahlreichen Forschungen wissen wir, dass Teams mit Diversität effektiver arbeiten und zu innovativeren Ergebnissen kommen als homogene. Daher lohnt es sich, die aktuelle Situation zu analysieren – zum Beispiel mit einem Team-Profiling – um eine optimale Förderung und Zusammensetzung zu erreichen. Nicht zuletzt sorgen mobile Arbeitsplatzlösungen dafür, dass neue Teammitglieder integriert werden können, die bisher aufgrund von räumlicher Trennung keinen Beitrag leisten konnten.
Diese Ansätze sind nur einige Beispiele, die es ermöglichen, mit nachhaltigem Personalmanagement den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Die Maßnahmen erhöhen die Mitarbeiterbindung, senken die Fluktuationsrate, sichern und steigern damit langfristig die Produktivität. Darüber hinaus verbessern sie das Arbeitgeber-Image und sorgen dafür, dass sich neue Talente dadurch angezogener fühlen – zahlreiche Vorteile, für die sich ein Umdenken und Investitionen lohnen. Sprechen Sie uns an, um Ihr Unternehmen im HR nachhaltig fit für den Markt zu machen.